Verwaltungskosten

Die Verwaltungskosten der Pensionskassen sorgen immer wieder für Diskussionsstoff. Die Kassen würden zu viel verrechnen, lautet die Kritik. Bei den Verwaltungskosten drehen sich die Pensionskassen jedoch im Teufelskreis. Einerseits verlangen die Versicherten tiefere Verwaltungskosten, andererseits unterliegen die Kassen immer strengeren Vorschriften zur Ausübung ihrer Geschäftstätigkeit. Damit steigt der administrative Aufwand der Pensionskassen und hebt so die Kosten für die Verwaltung an. Irrtümlicherweise werden die Verwaltungskosten der 2. Säule mit jenen der AHV verglichen. Ein solcher Vergleich hinkt jedoch, weil Pensionskassen wesentlich vielfältigere administrative Aufgaben zu bewältigen haben.

In der Jahresrechnung 2013 sind die Pensionskassen zum ersten Mal verpflichtet, die gesamten Vermögensverwaltungskosten getrennt von den übrigen Verwaltungskosten auszuweisen. Auf die Vermögensverwaltungskosten wird bei der Analyse der Anlagerenditen näher eingegangen. Die Weibel Hess & Partner AG hat im Auftrag der SonntagsZeitung die Verwaltungskosten der Pensionskassen analysiert. Diese lassen sich in folgende Kostenblöcke unterteilen: Allgemeine Verwaltung, Marketing und Werbung, Makler- und Brokerentschädigungen, Revisionsstelle, Experten sowie Aufsichtsbehörden. Ein Grossteil der Kundenbetreuung und Vertriebstätigkeit wird den Pensionskassen durch Makler und Broker abgenommen. Dadurch können die Kassen ihre Personalkosten tief halten und die Betreuungsentschädigungen zeigen sich in höheren Kosten für Makler und Broker.

ASGA gewinnt auch in diesem Jahr den Award für die effizienteste Verwaltung. Mit durchschnittlich 181 Franken pro Versicherten sind die Kosten im Vergleich zum Vorjahr jedoch um 6 Prozent gestiegen. Mit über 84‘000 Versicherten gehört ASGA zu den grössten Pensionskassen in der Schweiz und kann damit den Grösseneffekt auf der Kostenseite positiv nutzen. Abendrot, Profond und Meta konnten ihre Verwaltungskosten gegenüber dem Vorjahr um über zehn Prozent reduzieren. Bei ASGA, Copré und Noventus sind die Kosten gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Mit 618 Franken fallen bei Meta weiterhin die höchsten Verwaltungskosten an. Über alle Pensionskassen sind die Verwaltungskosten im Durchschnitt bei knapp 390 Franken.

In der Tabelle nicht aufgeführt sind die Sammelstiftungen der Lebensversicherer. Bei ihnen wird ein Teil der Kosten von der Muttergesellschaft getragen, daher ist ihre Kostenstruktur nicht vergleichbar mit den meisten teilautonomen Gemeinschafts- und Sammelstiftungen.

Die Kosten für die Verwaltung werden durch Beiträge der aktiv Versicherten finanziert. Rentner dürfen nicht zur Kasse gebeten werden. Sind die Verwaltungskosen nicht ausreichend gedeckt, geht die Differenz zu Lasten der Anlageerträge bzw. zu Lasten des Deckungsgrades.