Anlagerenditen
Das Anlagejahr 2013 war geprägt von Verlusten an den Obligationenmärkten und hohen positiven Renditen auf den Aktienanlagen. Entsprechend fielen die Anlageresultate im letzten Jahr sehr unterschiedlich aus: Je höher der Aktienanteil, desto höher war die Rendite im Jahr 2013.
Aktien top – Rest flop
Die Aktienmärkte der Industrieländer kannten 2013 nur eine Richtung: Norden. Die meisten anderen Anlageklassen konnten aufgrund des Zinsanstiegs nicht mithalten und waren auf der Verliererstrasse. Während Weltaktien aus Schweizer Sicht gegen 24 Prozent gewannen, verloren Weltobligationen ungefähr 6 Prozent, börsenkotierte Schweizer Immobilienfonds rund 3 Prozent und Rohstoffe sogar 7 Prozent. Das Schlusslicht bildete Gold mit einem Minus von rund 30 Prozent.
Versicherte profitierten wenig vom Aktienboom
Wie die Umfrage zeigt, erzielten die teilautonomen Kassen im 2013 das zweite Jahr in Folge Anlagerenditen klar über der langfristigen Zielrendite von durchschnittlich 3.5 Prozent. Da aber die Pensionskassen wie im Vorjahr die Anlageüberschüsse hauptsächlich zur Stärkung ihrer Reservepolster verwendeten, mussten sich die Versicherten meist mit einer nur leicht über dem gesetzlichen Minimum liegenden Verzinsung von durchschnittlich 2 Prozent zufrieden geben. So verbesserte sich der Deckungsgrad im Durchschnitt um rund 4 Prozent und erreichte mit einer Ausnahme bei allen Kassen einen Wert von über 100 Prozent. Einzig Meta befindet sich trotz erfreulichem Anlageergebnis mit einem Deckungsgrad von 85 Prozent weiterhin in einer erheblichen Unterdeckung. Die Risikofähigkeit zahlreicher teilautonomen Kassen bleibt aber weiterhin eingeschränkt, da die notwendigen Schwankungsreserven von 10 bis 15 Prozent seit der Finanzkrise noch nicht vollständig aufgebaut werden konnten.
Grössere Transparenz bei Renditen der Vollversicherungen wünschenswert
Die Vollversicherungen bieten einen Kapitalschutz, was eine konservative, risikoarme Anlagepolitik zur Folge hat. Entsprechend verzichten sie fast vollständig auf Aktienanlagen, weshalb die Renditen der Vollversicherer auf den ersten Blick mit durchschnittlich 3 Prozent klar tiefer als die der teilautonomen Kassen mit 6 Prozent ausfallen. Dieser Vergleich hinkt jedoch, da die Renditen der Vollversicherer die jährliche Veränderung der Bewertungsreserven nicht berücksichtigen. Im Anlagejahr 2013 erzielte wiederum Swiss Life mit 3.66 Prozent die beste Rendite unter den Vollversicherungen. Leider halten sich die Vollversicherungen bedeckt und geben die Renditen der einzelnen Anlageklassen nicht bekannt. Aus Sicht der Versicherten ist wünschenswert, wenn die Vollversicherungen in Zukunft die Zusammensetzung der Anlageergebnisse offenlegen.
Renditen abhängig vom Aktienanteil
Die höchste Rendite unter den teilautonomen Pensionskassen erzielte mit 11.80 Prozent wie im Vorjahr Profond, dicht gefolgt von Meta mit 10.49 Prozent. Hier hat sich der hohe Aktienanteil von 54 resp. 50 Prozent im letzten Jahr besonders ausbezahlt.
Hinter Spida mit 7.60 Prozent erzielten die restlichen Gemeinschafts- und Sammelstiftungen eine durchschnittliche Rendite von gut 5 Prozent. Im Gegensatz zum Vorjahr konnten im 2013 mehrere Kassen den Referenzindex (Pictet BVG – Index 25 / 40 plus) schlagen, Profond und Meta sogar deutlich.
Langsame Erholung der Langfristrenditen nach Krisenjahren …
Auch über die letzten 10 Jahre hat die Swiss Life mit 3.48 Prozent unter den Vollversicherungen die Nase vorne, gefolgt von Axa Winterthur mit 2.99 Prozent und Baloise mit 2.88 Prozent.
Im Langfristvergleich überzeugen einige teilautonome Kassen jedoch mehr. So erreichten Copré im Zehnjahresvergleich eine Rendite von 5.03 Prozent. Auch Spida, Nest und Profond erreichten Langfristrenditen zwischen 4 und 5 Prozent, die gegen 1.5 Prozent über den Resultaten der Vollversicherer und leicht über dem Pictet-Referenzindex liegen. Meta weist für die letzten 10 Jahre immer noch eine Minusrendite von jährlich 0.25 Prozent aus. Ungefähr die Hälfte der teilautonomen Kassen erreicht ihre Zielrendite nicht.
Sorgenkind Obligationen
Dank des weltweit stark gesunkenen Zinsniveaus haben die Pensionskassen in den letzten Jahren von einer sehr guten Performance auf ihren Obligationenportefeuilles profitiert. Die sehr expansive Geldpolitik der Zentralbanken hat seit der Finanzkrise weltweit zu künstlich tiefen Zinsen geführt. Eine sehr hohe Obligationenquote war durch den lange dauernden Zinssenkungszyklus sinnvoll. In Zukunft ist jedoch eine statische Allokation in Obligationen mit hoher Duration problematisch. Schon kleinere Zinssteigerungen wie im Juni 2013 führen zu empfindlichen Kursverlusten auf den Obligationenbeständen. Gemäss Umfrage fahren die Pensionskassen per Ende 2013 eine durchschnittliche Restlaufzeit (Duration) von rund 5 Jahren. Damit liegen die meisten Kassen im Bereich des Swiss Bond Index (Total AAA-BBB) oder darunter. Bei ganzheitlicher Betrachtung sind steigende Zinsen aber grundsätzlich positiv für Pensionskassen, weil der ökonomische Wert der Rentenverpflichtungen stärker zurückgeht als der Kursverlust bei den Obligationen.
„Ein gesparter Franken ist ein verdienter Franken“
Niedrige Kosten sind gerade in Zeiten tiefer Zinsen ein wichtiger Einflussfaktor auf die Anlageperformance. „Ein gesparter Franken ist ein verdienter Franken“, diese alte Bauernweisheit lässt sich auch auf die Vermögensverwaltungskosten übertragen.
Während die Pensionskassen bisher lediglich die direkt angefallenen Vermögensverwaltungskosten auswiesen, sind 2013 erstmals auch die indirekten Kosten von Kollektivanlagen offenzulegen. Diese werden von den Anbietern nicht in Rechnung gestellt, sondern direkt dem Fondsvermögen belastet. Die neuen Vorschriften der Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge (OAK BV) erhöhen die Transparenz für den Versicherten und erleichtern die Vergleichbarkeit der Kostenausweise. Um die „versteckten“ Kosten von Kollektivanlagen sichtbar zu machen, greift man auf die Total Expense Ratio (TER) der Fondsgesellschaften zurück, welche hauptsächlich die Verwaltungs- und Depotgebühren enthalten. Was darin jedoch fehlt, sind Transaktionskosten für Käufe und Verkäufe innerhalb eines Fonds.
Die konsolidierten Vermögensverwaltungskosten im Verhältnis zum Anlagevermögen (TER OAK) hängen grundsätzlich von der Anlageorganisation, dem Anlagestil, der Anlagestrategie, der Umsetzung und der Grösse der Pensionskasse ab. Mit einem Anteil von über 95 Prozent an kostentransparenten Vermögensanlagen haben die TER-Zahlen der befragten Kassen eine hohe Aussagekraft.
Meta wies mit 1.35 Prozent unter den teilautonomen Pensionskassen die höchsten Vermögensverwaltungskosten aus, konnte diese aber über die letzten 10 Jahre mit der schlechtesten Performance nicht rechtfertigen. Ausser PK pro mit jährlichen Kosten von 1.13 Prozent bewegen sich die übrigen Kassen bei durchschnittlich 0.5 Prozent.