Schlussfolgerung Pensionskassenvergleich 2009

Der Wettbewerb unter den Pensionskassenanbietern spielt weiterhin voll. Ein guter Zeitpunkt für jedes KMU, die bestehende Pensionskassenlösung zu überprüfen. Nebst den Kosten gilt es aber weitere Faktoren zu berücksichtigen, um die für den Betrieb individuell optimale Vorsorgelösung zu finden. Für welchen Betrieb sich welche Lösung eignet, kann nicht generell beantwortet werden. Je nachdem, ob maximale Sicherheit, höhere Verzinsung der Alterskapitalen, höhere Umwandlungssätze und Renten oder tiefe Risiko- und Verwaltungskosten im Mittelpunkt stehen, fällt der Entscheid anders aus.

Der vierte umfassende Pensionskassenvergleich zeigte wiederum erhebliche Differenzen auf. Die Differenzen beschränken sich aber nicht nur auf die Kosten, sondern zeigen sich bei allen von uns untersuchten Bereichen.

Der Pensionskassenmarkt wächst weiterhin. Dabei können wir beobachten, dass abgesehen von der Allianz Suisse und der AXA Winterthur der Versichertenbestand der Lebensversicherer nur leicht angestiegen ist. Die unabhängigen Sammelstiftungen sind teilweise markant gewachsen. Wenn Stiftungen in Unterdeckung sind und viele Neuanschlüsse verzeichnen können, profitieren sie dadurch von einem positiven Verwässerungseffekt.

Die aufgewendeten Kosten für die allgemeine Verwaltung sowie für Marketing und Vertrieb bewegen sich im Bereich von 146 - 1'104 Franken pro versicherte Person. Allgemein ist feststellbar, dass grössere Pensionskassen aufgrund ihres grossen Versichertenbestandes die Verwaltung effizienter führen können als kleinere Stiftungen, die noch nicht lange auf dem Markt sind.

Bei der Performance d.h. der Anlagerendite über die letzten 9 Jahre ergeben sich erhebliche Differenzen von minimal -4.76% bis zu +3.54% pro Jahr. Keine der Sammelstiftungen konnte die Anlageerträge erwirtschaften, die notwendig sind, um die Verpflichtungen gegenüber den Rentnern zu erfüllen. Massive Unterdeckungen sind teilweise die Folge. Falls sich bis Ende 2009 die Finanzmärkte nicht nachhaltig erholen, müssen teilweise einschneidende Massnahmen ergriffen werden.

Die Sammelstiftungen verzinsten während den letzten neun Jahren die Altersguthaben durchschnittlich mit 2.56% bis 4.02%. Die Lebensversicherer boten eine Verzinsung von 3.11% - 3.35% an. Die Höhe der Verzinsung beeinflusst die Altersleistungen sehr stark. Bei einem Jahreslohn von 80'000 Franken und einem Zinssatz von 4% sind die Altersleistungen um 45% höher als bei einem Zinssatz von 2%.

Ein weiteres Kriterium, das die Rente massgeblich beeinflusst ist der Umwandlungssatz. Der Umwandlungssatz definiert die lebenslange Rente. Auch hier bestehen massive Differenzen von minimal 6.8% bis 7.2%. Im überobligatorischen Bereich sind die Unterschiede noch grösser (5.57% - 7.2%). Allein dadurch entstehen Rentenunterschiede von bis zu 30%.

Lebensversicherer bieten eine Kapitalgarantie, vergleichbar mit einer Vollkasko-Versicherung. Diese Kapitalgarantie bieten unabhängige Sammelstiftungen nicht. Bei entstehenden Unterdeckungen müssen Unternehmer und Mitarbeiter die Sanierungsmassnahmen selber tragen. Allerdings können auch bei Vollversicherungslösungen die Guthaben gekürzt werden, wenn ein Betrieb weniger als fünf Jahre angeschlossen ist.

Ein guter Service ist wichtig und erleichtert Ihnen den Geschäftsalltag erheblich. Seit drei Jahren ist deshalb auch die Servicequalität ein Bestandteil der Untersuchungen des Pensionskassenvergleichs. In diesem Jahr haben wir mit einem Mystery-Shopping die Qualität der eingereichten Offerten überprüft.