Schlussfolgerung Pensionskassenvergleich 2007

Der Wettbewerb unter den Pensionskassenanbietern spielt heute wieder voll. Ein guter Zeitpunkt für jedes KMU, die bestehende Pensionskassenlösung zu überprüfen. Nebst den Kosten gilt es aber weitere Faktoren zu berücksichtigen um die für den Betrieb individuell optimale Vorsorgelösung zu finden. Für welchen Betrieb sich welche Lösung eignet, kann nicht generell beantwortet werden. Je nachdem, ob maximale Sicherheit oder höhere Verzinsung der Alterskapitalen und höhere Umwandlungssätze und Renten im Mittelpunkt stehen, fällt der Entscheid anders aus.

Der zweite umfassende Pensionskassenvergleich zeigte wiederum erhebliche Differenzen auf. Die Differenzen beschränken sich aber nicht nur auf die Kosten, sondern zeigen sich bei allen von uns untersuchten Bereichen.

Der Pensionskassenmarkt wächst weiterhin. Dabei können wir beobachten, dass die Lebensversicherer eher gering wachsen und die unabhängigen Sammelstiftung markant zulegen.

Wir stellen fest, dass die Kosten für Risiko und Verwaltung generell gesunken sind. Die Verwaltungskosten reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich um rund 12%. An der Tatsache, dass versicherungsnahe Stiftungen mehr für die Verwaltung verlangen hat sich nichts geändert. Die teuerste Verwaltung kostet nach wie vor das vierfache vom günstigsten Anbieter. Die Risikoprämien sind im Jahresvergleich durchschnittlich um knapp 14% gesunken. Die Unterschiede betragen immer noch bis zu 56%.

Bei der Performance d.h. Anlagerendite über die letzten 8 Jahre ergeben sich erhebliche Differenzen von minimal 2.32% bis zu 4.74% pro Jahr. Eine auf den Ersten Blick kleine Differenz wirkt sich hochgerechnet auf 40 Arbeitsjahre mit Zins und Zinseszins enorm auf das Alterskapital und damit auf die Rente aus. Was aber wirklich zählt, ist die Verzinsung welche dem Arbeitnehmer für sein Alterskapital gutgeschrieben wird. Hier ergeben sich im Jahr 2006 Differenzen von 2.5% (überobligatorisch gar 2.25%) bis 5%.

Ein weiteres Kriterium, welches die Rente massgeblich beeinflusst ist der Umwandlungssatz. Der Umwandlungssatz definiert die lebenslange Rente. Auch hier bestehen massive Differenzen von minimal 6.8% (überobligatorisch gar 5.835%) bis 7.2%. Allein dadurch entstehen Rentenunterschiede von bis zu 20%.

Lebensversicherer bieten eine Kapitalgarantie, vergleichbar mit einer Vollkasko. Diese Kapitalgarantie bieten unabhängige Sammelstiftungen nicht. Bei entstehenden Unterdeckungen müssen Unternehmer und Mitarbeiter die Sanierungsmassnahmen selber tragen. Deshalb ist es interessant zu wissen, wie es um die Bonität und Sicherheit der einzelnen unabhängigen Sammelstiftungen bestellt ist. Zu diesem Zweck haben wir die Anlagestrategie der einzelnen Sammelstiftungen einem "Stresstest" unterzogen in welchem die Börsenbaisse der Jahre 2000-2002 simuliert wird.

Ein Pensionskassenwechsel kann teuer werden. Will ein Betrieb seine Sammelstiftung wechseln, können die Rentner zum Problem werden. Nicht alle Sammelstiftungen nehmen IV-Rentner auf. Zudem ergeben sich bei der Übernahme der Rentner massive Kostendifferenzen. Im Extremfall kostet die Übernahme eines Rentenfalles bis zu 40% mehr. Mehrkosten sind für den Betrieb welcher einen Neuanschluss sucht ein Problem für die bestehenden Versicherten dieser Kasse hingegegen ein Schutz.

Ein guter Service ist wichtig und erleichtert Ihnen den Geschäftsalltag erheblich (Eintritte, Austritte, Lohnmeldungen usw.). Wer welchen Service erbringt haben wir in einer Umfrage bei 25 Maklern erhoben. Dabei zeigen sich enorme Unterschiede. Der Serviceleader konnte klar bestimmt werden, gefolgt von einem breiten Mittelfeld. Aber auch die Schlusslichter im Bereich der Servicequalität kristalisierten sich klar heraus. Weiter stellten wir fest, dass ein guter Service nicht zwangsläufig mit hohen Kosten in Verbindung gebracht werden muss. Es wurde mehrfach erwähnt, dass der gebotene Service stark von der Ansprechsperson abhängig ist. Diese Qualitätsschwankungen sollten bei einem professionellen Service eigentlich nicht vorkommen.