PK-Vergleich 06: Wieso ein Pensionskassenvergleich

In der zweiten Säule geht es für Arbeitgeber und Arbeitnehmer um sehr viel Geld. Börsencrash, Zinssenkungen und tiefere Umwandlungssätze machen die zweite Säule zum Diskussionsthema. Auch mangelnde Transparenz bei den Risiko- und Verwaltungskosten wird zum Thema. Gründe genug, den Pensionskassenmarkt der Sammel- und Gemeinschaftsstiftungen näher unter die Lupe zu nehmen.

Sammel- und Gemeinschaftsstiftungen die wichtigste Vorsorgeform
1.8 Mio. Arbeitnehmer in der Schweiz sind bei Sammel- und Gemeinschaftsstiftungen versichert. Mit einem Versichertenanteil von 53% sind Sammel- und Vorsorgeeinrichtungen die wichtigste Vorsorgeform.
Der vorliegende Pensionskassenvergleich gibt einen guten Überblick zum frei zugänglichen beruflichen Vorsorgemarkt. Am Vergleich haben 24 Sammel- und Gemeinschaftsstiftungen mit 109'000 angeschlossenen Betrieben, 850'000 Versicherten und 60 Milliarden Franken verwalteten Vorsorgegeldern teilgenommen.

2. Säule wird zum Diskussionsthema
Der Börsencrash der Jahre 2001-2002 löste heftige Diskussionen zur berufliche Vorsorge aus. Massive Verluste auf Aktienanlagen führten bei den Pensionskassen zu gravierenden Unterdeckungen und zu einer massiven Senkung des gesetzlichen BVG-Zinssatzes. Die zunehmende Invalidisierung und Langlebigkeit bedeuten für den Versicherten massiv höhere Risikoprämien und tiefere Leistungen bei Invalidität, bei Tod und im Alter.

Die meisten Pensionskassen haben sich vom Börsencrash erholt und der Wettbewerb unter den Pensionskassenanbietern spielt wieder. Ein guter Zeitpunkt für jedes KMU, die bestehende Pensionskassenlösung zu überprüfen. Die unabhängige Pensionskassenberatung, Weibel Hess & Partner AG in Stans führte im Mai 2006 unter den führenden BVG-Sammel- und Gemeinschaftsstiftungen einen umfassenden Pensionskassenvergleich durch.

2. Säule soll Transparenz schaffen
Der Pensionskassenmarkt ist trotz neuen gesetzlichen Regelungen in einigen Bereichen immer noch undurchschaubar. So lassen sich die Pensionskassen der grossen Lebensversicherer mit ihren Vollversicherungslösungen bei den Kapitalerträgen, mit dem Hinweis auf die Kapital- und Zinsgarantie nicht gerne in die Karten schauen und vergüten lediglich den gesetzlichen Minimalzins. Auch bei vordergründig gleichen Berechnungsgrundlagen (Tarif und technischer Zinssatz) bestehen bei den Risikokosten grosse Unterschiede. Individuelle Tarifanpassungen, Branchen- und Erfahrungstarifierung sowie Brutto- und Nettoprämiensysteme machen einen Kostenvergleich nahezu unmöglich. Bei den Verwaltungskosten ist nicht immer klar, was die Kostenpauschale pro Person oder Anschluss beinhaltet. Zudem ist vielfach unklar, welche Kosten bei einem Neuanschluss oder bei einer Vertragsauflösung anfallen. Gewisse Pensionskassen versuchen jedoch, mit Kostenreglementen in diesem Bereich Klarheit zu schaffen.

2. Säule - ein 600 Milliardenmarkt
In der zweiten Säule sind mehr als 3.2 Millionen Erwerbstätige versichert. Insgesamt zahlen Arbeitnehmer und Arbeitgeber jährlich 31.5 Mrd. Franken ein. Bereits 850'000 Rentner beziehen von ihren Pensionskassen 19.1 Mrd. Franken pro Jahr. Die im Rahmen der beruflichen Vorsorge verwalteten Vermögen betragen 600 Mrd. Franken. Allein diese Zahl zeigt die Bedeutung der zweiten Säule für die Schweiz. Grösster Posten bei Anlagen sind immer noch die Obligationen mit 37%. Der Aktienanteil ist aufgrund der guten Börsenentwicklung von 2002 bis 2004 auf 27% angestiegen. Die Immobilienanlagen betragen 15%.

2. Säule - Fakten und Zahlen  
Anzahl aktive Vorsorgeeinrichtungen 3000
Aktive Versicherte 3.19 Mio.
Rentner 0.85 Mio.
Beiträge Versicherte 12.60 Mrd.
Beiträge Arbeitgeber 18.90 Mrd.
Rentenzahlungen 19.10 Mrd.
Kapitalzahlungen 4.60 Mrd.
Kapital 600 Mrd.

2. Säule - so wird investiert  
Anlagestruktur:  
Cash, kurzfristige Anlagen 10%
Anlagen beim Arbeitgeber 4%
Obligationen 37%
Hypotheken 4%
Immobilien 15%
Aktien 27%
Alternative Anlagen 3%

Quelle BfS 2004